Konkrete Ziele setzen zum Sprachenlernen

Eine neue Sprache zu lernen, kann am Anfang leicht überfordern. Man weiß nicht genau, wo man anfangen soll, welches Material dabei helfen kann, wo man Unterstützung bekommt und welche Lernmethoden die Richtigen sind. Was viele Sprachlernende bei all diesen Fragen vergessen, ist es sich zunächst bewusst zu machen, warum man die Sprache überhaupt lernt: Welches Ziel verfolgst du damit, diese Sprache zu erlernen, egal ob es Englisch, Französisch, Chinesisch oder eine ganz andere Sprache sein mag. Es ist wichtig konkrete Ziele zu setzen, um erfolgreich zu lernen. 

Bedeutung von klaren Zielen

Ziele zu setzen, hilft dabei, einen Leitfaden für das Lernen zu haben und zu verstehen, warum wir uns die Mühe machen, diesen Weg zu gehen. Zudem zeigen sie uns auf, was wir erreichen wollen. Dies können ganz unterschiedliche Dinge sein. Ich habe beispielsweise Schüler*innen, die ihr Englisch auffrischen wollen, damit sie bessere Jobchancen haben, da sie Englisch in der Schule nicht richtig gelernt haben. Andere Schüler*innen von mir sind selbst noch in der Schule und verfolgen das Ziel, ihre Noten zu verbessern und wollen deswegen die Sprache besser lernen. Dein Ehrgeiz zum Erlernen einer neuen Sprache kann ähnlich sein oder ein ganz anderer. Vielleicht fasziniert dich einfach das Land und die Kultur, wo die Sprache gesprochen wird? Oder du planst eine längere Reise in das Land und möchtest dich dort ein wenig verständigen können? 

SMART-Ziele: Ein bewährtes Konzept

Wenn dir dein primäres Ziel klar geworden ist, solltest du es anschließend genauer bestimmen. Eine beliebte Art, um dies zu machen, ist das Konzept der SMART-Zielsetzung:

 

1. Specific (auf Deutsch Spezifisch): Deine Ziele sollten klar und präzise formuliert sein. Du solltest nicht einfach nur festlegen, dass du Französisch lernen möchtest, sondern, dass du von einem A1-Niveau auf ein B2-Niveau kommen möchtest und das innerhalb von anderthalb Jahren.

2. Measurable (auf Deutsch Messbar): Deine Ziele sollten messbar sein. Du solltest überlegen, wie du deinen Fortschritt messen kannst. Beispielsweise kannst du sagen, dass du jeden Tag eine Stunde die Sprache lernen oder jeden Monat drei Wortschatzlektionen in deinem Sprachbuch behandeln wirst. Dies solltest du auf einer To-do-Liste oder am besten in einem Lerntagebuch festhalten, um einen guten Überblick über deine Fortschritte zu behalten.

3. Achievable (auf Deutsch Erreichbar): Das, was du dir als persönliches Ziel festlegst, muss erreichbar sein. Du wirst Französisch nicht wie Muttersprachler*innen innerhalb von nur drei Monaten sprechen können, wenn du bei 0 anfängst. Hingegen ist es realistisch davon auszugehen, dass du dich innerhalb von drei Monaten von einem A1-Niveau auf ein A2-Niveau vorgearbeitet hast.

4. Realistic (auf Deutsch relevan)t: Es ist ebenfalls wichtig, dass dein Ziel zu deinen langfristigen Plänen passt und zu deinen Interessen passt. Wenn du weißt, dass du bald einen langen Aufenthalt in Frankreich hast, ist es relevant, die Sprache zu erlernen. Wenn du einen guten Notendurchschnitt haben möchtest, ist es relevant, dass die 4 in Englisch zu einer 2+ wird.

5. Timely (auf Deutsch Zeitgebunden): 

Schließlich ist es wichtig, dass deine Ziele zeitgebunden sind. Das kannst du erreichen, indem du dir einen konkreten Zeitraum festlegst, in welchem du das Ziel erreichen möchtest, etwa sechs Monate oder ein Jahr.

 

=> Ein SMARTES Ziel zum Erlernen einer neuen Sprache könnte also folgendermaßen lauten: „Ich möchte innerhalb von sechs Monaten mein Englisch von einem A2-Level, fast B1-Level, auf ein mittelmäßiges B2 Niveau bringen. Dies schaffe ich, indem ich jeden Tag für eine Stunde die Sprache lerne und dies in meinem Lerntagebuch festhalte.“

 

Zwischenzeitliche Ziele setzen

Wenn man sich ein Ziel setzt, hat man meistens das finale Ziel im Kopf. Es kann jedoch auch hilfreich sein, sich Ziele zu setzen, die man auf mittellangem Weg erreichen kann. Dies kann die Motivation steigern, da man schneller das Gefühl hat, Erfolge zu erkennen, da man diese Zwischenziele erreichen kann. Wenn du am Ende deiner Sprachlernreise beispielsweise Französisch innerhalb von einem Jahr von einem A2-Niveau auf ein C1-Niveau bringen möchtest, könnte ein Zwischenziel sein, das B2-Niveau nach sechs Monaten erreicht zu haben. Oder wenn du in Englisch von einer 4+ auf eine 2+ innerhalb von anderthalb Schuljahren kommen möchtest, könnte ein Zwischenziel zum ersten Halbjahrs-Zeugnis eine 3 zu haben sein und zum zweiten Zeugnis eine 2-.

Ziele erreichen mit Konsistenz und Ausdauer

Wenn du dir dein Ziel klargemacht hast, es nach dem SMART-Konzept beschrieben und dir auch wichtige Zwischenziele gesetzt hast, sollte es dir das einen Motivationsboost verleihen. Nun hast du konkret bestimmt, wohin dich deine Sprachlernreise bringt. Es ist wichtig, jetzt am Ball zu bleiben und deine Ziele zu verfolgen. Dies kannst du mit Konsistenz und Ausdauer erreichen. Das heißt, du solltest regelmäßig die Sprache lernen, indem du Vokabeln wiederholst, dir die Grammatik anschaust, Texte schreibst und auf der Sprache sprichst

Fazit: Ziele setzen zum Sprachenlernen

SMART-Ziele setzen ist für das Erlernen einer neuen Sprache wichtig, um Ansporn und Motivation zu erhalten und genau zu wissen, wo die Sprachlernreise hingehen soll. Die eigenen Ziele festzulegen, kann zudem dabei helfen, einen Anfang dieser Reise zu erkennen, der ansonsten manchmal schwierig zu gestalten ist. Falls du nach der Zielsetzung noch nicht weißt, wie du nun weitermachen sollst, mit dem Lernen, kannst du auch ganz einfach eine Sprachstunde buchen, um von erfahrenen Lehrkräften die Sprache beigebracht zu bekommen und so deine Ziele erreichen kannst. 

 

Zurück
Zurück

So lernst du Englisch